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Vorwort .
Du willst mich wohl auf den Arm nehmen?
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Leserinnen und Leser,
wer in einem Gespräch so ungläubig fragt, bezweifelt die Äußerung seines Gegenübers. Er fühlt
sich nicht ernst genommen und wie ein kleines Kind behandelt. Seit Mitte des neunzehnten
Jahrhunderts ist die dahinterstehende Redensart verbürgt.
Ganz anders gelagert ist das Fotomotiv auf der Titelseite. Es zeigt eine gekrönte Madon-
nengur vor naturnahem Hintergrund. Dem Bildnis ist zu eigen, dass Maria ihren Sohn
Jesus im Arm hält. Unzählige Male haben Kunstschaende die Gottesmutter in die-
ser Perspektive dargestellt. Nicht, um die Adressaten ihrer Werke zu
verulken, ganz im Gegenteil: Sie bringen zum Ausdruck, was zum Kern-
inhalt unseres Glaubens gehört: Gott ist ganz Mensch geworden in
Jesus Christus.
Als Seine Mutter ist Maria zuerst und unvermittelt dieser Wahr-
heit begegnet. Mit ihrem Sohn auf dem Arm trägt sie buch-
stäblich Würde und Bürde zugleich. Würde im Hinblick auf
ihre besondere Auszeichnung unter den Menschen. Bürde
im Wissen um den irdischen Weg Jesu Christi, der das Ster-
ben und die Unbegreiichkeit des Leidens einschließt.
Der Mai ist samt seiner Frühlingspracht der Marienvereh-
rung gewidmet. Im Betrachten der Aussagen über das Le-
ben und die Gestalt der Gottesmutter sind wir eingeladen,
zugleich den Wert unseres eigenen, von den Sakramenten
der Kirche bezeichneten, Daseins zu ergründen. Denn wie
Maria tragen wir Jesus zwar nicht auf dem Arm, doch als Ge-
taufte umso mehr in uns selbst.
In einer der Skepsis zugewandten Zeit stellt diese Art des Bewusst-
werdens eine Herausforderung dar. Der „Wonnemonat“ und die Mai-
andachten in den Gemeinden können deshalb einen Impuls gegeben, sich
gegenseitig über den Zweifel hinweg im österlichen Glauben zu stärken.
Ihr und Euer Pfarrer
Danke!
Es ist ein besonderes Erleben gewesen, nach fast drei Jahren das Osterfest wie-
der gemeinsam in unseren Kirchen feiern zu dürfen. Danke sagen wir allen, die
im Umfeld der vielen Gottesdienste mitgeholfen haben, die Feiern vorzubereiten
und zu gestalten - im Hinblick auf die Musik und den Altardienst, den Kirchen-
schmuck oder die Trepunkte nach den Liturgien.
Ebenfalls gilt unser Dank all denen, die bereits in der Fastenzeit im Rahmen der
Impulse, Friedensgebete und Andachten auf das wichtigste Fest der Kirche ein-
gestimmt haben. Alles sind wichtige Signale des Lebens und neuen Anfangs nach
der langen und pandemiebedingten Durststrecke in unseren Gemeinden.
Für das Pastoralteam: Pfarrer Holger Schmitz